Angesichts der bevorstehenden Fussball-WM sind derzeit alle Augen auf Russland Vielleicht reisen Sie ja sogar dorthin, um Ihre Lieblingsmannschaft persönlich anzufeuern! Es kann durchaus sehr hilfreich sein, wenn man sich vor einer Reise nach Russland etwas mit der Sprache des Landes vertraut macht. Was Sie vielleicht zur Frage führt: Ist es wirklich so schwierig, Russisch zu lernen? Wir erzählen Ihnen hier einige Dinge über die russische Sprache, dann können Sie selbst entscheiden, ob Sie sich in Ihr persönliches Sprachabenteuer wagen!
1. Beginnen Sie mit dem Alphabet
Am besten beginnen Sie ganz vorne, mit den Basics. Auch wenn das kyrillische Alphabet auf den ersten Blick abschreckend wirken mag: es hat nur 33 Buchstaben! Das ist quasi nichts, wenn man an das chinesische Alphabet mit seinen über 3000 Zeichen denkt. Sobald Sie sich das Alphabet eingeprägt haben (was wirklich nicht so lange dauern sollte), werden Sie sich auf Ihrer Reise durch Russland schon viel wohler fühlen, denn hier sind alle Schilder in kyrillischer Schrift verfasst.
2. Phonetische Aussprache
Ein anderer Grund dafür, dass es gar nicht so schwierig ist, Russisch zu lernen, ist die Tatsache, dass die russische Aussprache phonetisch ist. Wenn Sie also das kyrillische Alphabet „draufhaben“, können Sie die Aussprache eines Wortes relativ einfach am Wortbild erkennen! Das ist besonders bei den teilweise sehr langen russischen Wörtern hilfreich, die zugegebenermassen schon eine gewisse Herausforderung darstellen … Wenn Ihnen ein Wort zu lang ist, versuchen Sie einfach, es in mehrere Teile zu unterteilen und diese zunächst einzeln auszusprechen, bevor Sie sie aneinanderhängen.
3. Viele Lehnwörter
Besonders englische Muttersprachler werden sich freuen zu hören, dass viele russische Wörter an die englische Sprache angelehnt sind, es gibt aber auch zahlreiche Lehnwörter aus dem Deutschen, Französischen und Italienischen. Wenn diese in kyrillischer Schrift erscheinen, erkennen Sie diese vielleicht nicht auf den ersten Blick, doch sobald Sie sie einmal laut ausspricht, werden Sie merken, dass Ihnen sicher mehr bekannt vorkommt, als Sie zunächst dachten!
4. Viele Regeln, wenig Ausnahmen
Es stimmt: Das Russische ist für seine zahlreichen Regeln bekannt, das wollen wir an dieser Stelle gar nicht verschweigen. Doch wenn Sie erst einmal damit begonnen haben, diese zu lernen, werden Sie freudig feststellen, dass es dafür auch wenige Ausnahmen gibt. Dies betrifft vor allem das Geschlecht (das im Russischen maskulin, feminin oder neutral sein kann). Sie müssen also nur noch lernen, welche Regeln für welche Geschlechtsform angewendet wird.
5. Wenig Zeiten für Verben und keine Artikel
Je nach Verb gibt es nur zwei (Vergangenheit und Futur) oder drei (Vergangenheit, Präsens und Futur) Zeiten. Wenn man dies zur Tatsache hinzuzählt, dass es im Russischen keine bestimmten oder unbestimmten Artikel gibt, scheint es schon etwas machbarer, die Sprache zu lernen, oder? Was Sie allerdings lernen müssen, sind die berühmten sechs Fälle bzw. Deklinationen der Substantive. Doch wenn Sie diese erst einmal beherrschen, haben Sie eine der grössten Schwierigkeiten, die sich beim Lernen der russischen Sprache bieten, gemeistert!
6. In Russland lernen Sie die Sprache noch schneller
Wie für andere Sprachen gilt auch in diesem Fall: Sie werden die russische Sprache dort am schnellsten lernen, wo diese gesprochen wird. Allerdings werden Sie in Russland weniger anderssprachige Sprecher treffen als in anderen Ländern, so kommen Sie schon nicht in die Versuchung, in Ihre Muttersprache zurückzufallen und können Ihre Russischkenntnisse konstant anwenden. Eine weitere gute Nachricht: Die Russen lieben es, wenn Besucher aus anderen Ländern versuchen, Russisch zu sprechen. Sie müssen also keine Angst haben, Fehler zu machen. Wenn Sie neugierig auf weitere Länder sind, in denen Russisch gesprochen wird bzw. etwas herumreisen wollen, können Sie Ihre Sprachkenntnisse auch in Weissrussland, in der Ukraine, in Estland, Lettland, Georgien, Litauen, Kasachstan, Kirgisistan, Aserbaidschan, Moldawien, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan anwenden.
Jetzt noch einmal die Frage: Ist es wirklich so schwierig, Russisch zu lernen? Die Antwort lautet wohl Ja und Nein. Wie bei jeder anderen Sprache auch kommt es dabei vor allem auf die Motivation und Leidenschaft an, mit denen man an das Ganze herangeht. Wir sehen uns also bei der Fussball-WM?
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