Wie ein Sprachaufenthalt in Liverpool mein Leben veränderte

Reiseberichte der Studenten February 21, 2020

Grossbritannien ist eines der beliebtesten Ziele für einen Auslandsaufenthalt. Auch ich habe mein Herz schon einmal dort verloren, genauer gesagt an Cambridge, wo ich schon viele Male war. Diese kleinen, charmanten englischen Orte, die sich vor allem durch ihre grüne Umgebung und ihren lebhaften Charakter auszeichnen, haben es mir einfach angetan.

Was fällt euch als erstes ein, wenn ihr an Grossbritannien denkt? Also für mich sind das ganz klar Tee, Scones und die Queen. Vielleicht habt ihr ja ganz ähnliche Dinge vor Augen, doch die Wahrheit ist, dass dieses Land noch einiges mehr zu bieten hat! Ein Sprachaufenthalt in Liverpool ist der beste Beweis dafür, und ich verrate euch auch gerne warum!

 

Ich heisse Johanna und habe im Sommer 2017 meinen Highschool-Abschluss gemacht. Anstatt gleich an die Uni zu gehen, habe ich mich dazu entschlossen, mich auf eine Reise zu begeben, um meinen Horizont zu erweitern. Diese Formulierung hat meine Deutschlehrerin oft verwendet, wenn sie romantische Gedichte mit uns besprach. Sie beschrieb es als eine Art inneren Drang, an weit entfernte Orte zu reisen, an unbekannte Orte, die häufig etwas Magisches haben und das Herz von Reisenden anziehen, die der Realität entkommen wollen.

Ich habe mich dazu entschlossen, nach Liverpool zu reisen und dort einen 5-wöchigen Sprachkurs an der Liverpool School of English zu belegen, um meine Englischkenntnisse zu verbessern. Im Anschluss daran habe ich noch für 5 Wochen in zwei unterschiedlichen Abteilungen der John Moores University auf dem IM Marsh Campus gearbeitet. Die Atmosphäre an der Sprachschule war grossartig. Der Unterricht hat mir Spass gemacht, und das Lehrerteam war sehr um unser persönliches und akademisches Wohl bemüht. Der Unterricht fand nicht immer im Klassenzimmer statt, sondern manchmal auch in Kunstgalerien, Museen oder an einem meiner persönlichen Lieblingsorte: im Café!

Ausserhalb des Unterrichts hat die Schule eine Menge sozialer Aktivitäten angeboten, an denen meine Freunde und ich nur allzu gerne teilgenommen haben. Auf meiner To-do-Liste standen also oft Dinge wie Pizzaabende, Pub Crawl und Kinobesuche. Und drei Mal dürft ihr raten: Richtig, ich habe sie alle abgehakt ?!

Liverpool ist eine tolle Stadt, wenn man das Nachtleben geniessen und Spass haben will. Anfangs war es etwas ungewohnt für mich zu sehen, wie sich die jungen Leute abends zum Ausgehen anziehen und wie viel Alkohol sie teilweise trinken. Doch nach einiger Zeit habe ich mich daran gewöhnt und war auch selbst einige Male unterwegs.

Wenn man die Stadt lieber tagsüber erkunden möchte, kann man in den zahlreichen Museen eine Menge über die Kultur und Geschichte Liverpools erfahren. Ich habe mir gleich mehrere Museen angeschaut: das Tate Liverpool, das International Slavery Museum, das Merseyside Maritime Museum, die Victoria Gallery und „last but not least“ auch das The Beatles Story. Manchmal habe ich mir im Cavern Club auch die Beatles-Songs angehört, die dort von einer Live-Band gecovert wurden. Ein toller Ort!

An den Wochenenden habe ich entweder an Ausflügen teilgenommen, etwa nach Chester und in den Lake District, oder mich mit einem Buch in eines der vielen sympathischen Cafés gesetzt, die Liverpool zu bieten hat. Wenn ihr einmal hierherkommt, schaut auf jeden Fall im Bold Street Coffee, The Cow&Co Café oder im Coffee & Fandisha vorbei. Das 92 Degrees Coffee und Unit 51 sind noch zwei ganz besondere Geheimtipps! Der Kaffee dort ist einfach fantastisch!

 

Wenn ihr jetzt denkt, ich hätte hier nur meine Freizeit genossen, dann liegt ihr falsch. Für mein Praktikum an der Uni habe ich täglich von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr gearbeitet. Ich habe dort das Team für die Auswahl und Zulassung von Studenten unterstützt. Dazu gehörte die Unterstützung an Interviewtagen, das Sichten zahlloser Unterlagen und auch die Teilnahme an der Graduiertenfeier in der Liverpool Cathedral. Das war ein wirklich unvergessliches Erlebnis und ein echtes Highlight dieser Berufserfahrung. Insgesamt habe ich mir in dieser Zeit wertvolles berufsspezifisches Vokabular angeeignet und gelernt, flüssiger und schneller Englisch zu sprechen.

Auf diesen Bildern seht ihr mich vor den berühmten bemalten Mauern im Szeneviertel Baltic Triangle. Jeder, der schon einmal in Liverpool war, hat schon einmal ein Foto von den eindrucksvollen Vogelschwingen gemacht. In den sozialen Medien wie Instagram und Facebook gehört dieses Motiv zu den absoluten Must-posts. Wenn man sich vor diese ausgebreiteten Flügel stellt, fühlt man sich wie das Symbol Liverpools selbst, der Liver Bird!

Meine Zeit in dieser Stadt war einfach unvergesslich und ich hoffe, eines Tages noch einmal hierher zurückzukehren, um meine Erinnerungen wieder aufleben zu lassen. Wenn ihr euch überlegt, einen Sprachaufenthalt in England zu machen, geht nicht in diese überfüllte Stadt, die den gleichen Anfangsbuchstaben hat wie Liverpool. Ihr wollt in kürzester Zeit neue Freunde finden, euch nicht über zu viel Verkehr ärgern oder seid ein leidenschaftlicher Fussballfan? Dann ist ein Sprachaufenthalt in Liverpool einfach perfekt für euch. Für mich war es das jedenfalls!

Auf nach Liverpool

By Johanna Lückel

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